Ein Pilotprojekt – Cesme Teil 1

Zum ersten Mal reist einer unserer Freiwilligen in die Türkei, um dort geflüchtete Menschen zu unterstützen.

Von hier legten früher viele Boote in Richtung Chios ab.

Cesme ist mehr als nur ein Tourismus-Ort auf der türkischen Küstenseite der Ägais. Noch vor etwas mehr als anderthalb Jahren legten hier täglich teilweise mehrere Tausend Menschen mit dem Boot in Richtung Chios ab. Während in Griechenlan mittlerweile deutlich weniger Menschen ankommen, halten sich laut UNHCR mittlerweile mehr als 3,3 Millionen Menschen auf, davon drei Millionen Syrer – von denen das UN-Flüchtlingshilfswerk weiß. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein.

Freiwillige arbeiten derzeit an einem Dorf für Geflüchtete.

Boote legen in Cesme zwar kaum mehr ab. Geflüchtete sind in der Region aber immer noch zuhauf. Einer unserer Freiwilligen ist mit vier Freiwilligen der Kölner Refugees Foundation nun für eine Woche in die Türkei gereist, um die Menschen zu unterstützen und sich ein Bild von der Lage zu machen. Etwas außerhalb von Cesme hat Balkan Route Stuttgart in diesem Jahr ein ambitioniertes Projekt gestartet: Auf einer einstmals unbenutzten Landfläche soll ein kleines Dorf entstehen, in dem sich vor allem alleinreisende Mütter mit Kindern selbst versorgen können.

Die Erde wird als Fundament zum künftigen Weg gebracht.

Da (aus politischen Gründen) bislang deutlich weniger Freiwillige als erhofft gekommen sind, verzögert sich das Projekt aktuell noch. Deswegen haben wir an unserem ersten Tag hier gleich mit angepackt: Aus Bauschutt haben wir die noch brauchbaren Pflastersteine herausgeholt, um mit der Erde einen Unterboden für einen Pflastersteinweg zwischen dem Eingangsbereich und dem Zelt, das später als Kinderraum dienen wird, zu legen. Denn sobald es regnet, versinkt man hier quasi im Matsch. Die Refugees Foundation hat dafür einen großen Haufen Sand gekauft, um das Fundament zu schaffen. Um die Lehmhütte für die Freiwilligen weiter auszubauen besorgte sie zudem Beton und Folie, mit der dort das Fundament für einen Boden geschaffen werden kann.

Für den Weg haben wir uns dann auch gleich an die Arbeit gemacht und die ersten Steine verlegt. Weil noch nicht genug Steine da waren, wird noch mehr Schutt benötigt. Währenddessen haben sich die anderen Freiwilligen an den Boden für das Freiwilligen-Haus gemacht. An diesen beiden Projekten werden wir am zweiten Tag auch weiterarbeiten, während ein weiteres Team die sogenannten “makeshift camps” (Unterkünfte, die sich die Menschen selbst notdürftig erschaffen) in der Region besuchen wird. Erste Medikamente sind bereits besorgt, einige Spenden dabei, sodass wir auch hier flexibel Unterstützen können. Der Winter ist bislang zwar noch mild, dennoch wurde uns bereits erzählt, dass einige – vor allem Kinder – unter diesen Bedingungen mit teils schweren Erkältungen zu kämpfen haben.

Handarbeit: Der Weg wird gelegt. 

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