Ein neuer Brennpunkt – Paris Teil 1

Freiwillige geben Französischkurse im Stalingrad-Park.
Freiwillige geben Französischkurse im Stalingrad-Park.

Während gerade die bevorstehende Räumung von Calais im Fokus steht, bahnt sich in Paris die nächste humanitäre Katastrophe an. Etwa 1200 Menschen, überwiegend aus dem Sudan und Afghanistan (aber auch einigen anderen Ländern), halten sich derzeit nahe des Stadtzentrums auf. Pariser Freiwillige haben uns erzählt, dass rund 100 flüchtende Menschen täglich Paris erreichen.

Camps oder Unterkünfte gibt es kaum, auf Gehwegen und Verkehrsinseln haben die, die Glück haben, ein Zelt aufgeschlagen. Die anderen liegen in Schlafsäcken oder Decken eingehüllt am Wegrand. Gestern hat die Polizei knapp 100 Zelte platt gemacht, teilweise noch mit Handys und anderen Habseligkeiten der Menschen. Handys und Wertgegenstände wurden manchen abgenommen. Das Militär patroulliert mit Maschinengewehren bewaffnet durch die Straßenzüge, was zwar am Ausnahmezustand nach den Anschlägen liegen dürfte, die Atmosphäre aber nicht wirklich verbessert.

Auf dem Aldi-Parkplatz haben wir Bündel geschnürt.
Auf dem Aldi-Parkplatz haben wir Bündel geschnürt.

Mit euren Spenden haben wir versucht, diesen Menschen wenigstens ein bisschen Wärme und neue Klamotten zu geben, darüber haben sie sich auch sehr gefreut. Da die Helfer, mit denen wir zusammenarbeiten, gestern bei einer Ausgabe mit chaotischen Zuständen zu kämpfen hatten, haben wir uns für eine andere Art der Ausgabe entschieden: Auf einem Supermarktparkplatz haben wir mit Decken Pakete geschnürt, in denen unter anderem ein Schal, Mütze, Handschuhe, T-shirt, Pullover, Jacke und Socken waren.

Etwa 1200 Menschen leben am Stalingrad-Platz auf der Straße.
Etwa 1200 Menschen leben am Stalingrad-Platz auf der Straße.

Obwohl die Menschen hier nicht erst seit gestern, sondern teilweise mehr als einem Monat ausharren, gibt es absolut keine Infrastruktur. Keine NGOs sind vor Ort, nahezu alles wird von Freiwilligen gestemmt. Französische Freiwillige verteilen immer wieder Essen oder wie wir neue Klamotten und hoffentlich bald wieder Zelte und die mitgebrachten Schuhe. Da es keinen festen Ort für die Ausgaben gibt, muss man schauen, dass man irgendwo einen Parkplatz findet und die Spenden aus dem Auto verteilt. Französisch-Sprachkurse finden im Park statt. Das alles reicht aber bei Weitem nicht aus, um die Menschen hier vor Ort und versorgen.

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