Einen Großteil der gespendeten Decken haben wir am vergangenen Wochenende kurzfristig nach Paris gebracht und paar Stunden mit angepackt.
Etwa 350-400 der insgesamt 500 gespendeten Decken, die wir über den Bremer Rat für Integration erhalten haben, sind inzwischen in Paris angekommen. Wie angekündigt, haben wir sie bei Danika und Paris Refugee Ground Support (PRSG) abgeliefert. Beide haben erst vergangene Woche noch einmal speziell nach Decken gefragt, weshalb wir sie kurzfristig runtergebracht haben. Tagsüber ist es bei Sonnenschein in Paris zwar noch warm, in der Nacht fallen die Temperaturen aber schon stark. Noch immer harren viele Menschen auf den kalten Straßen aus, weil die Regierung nicht genügend Schlafplätze zur Verfügung stellt. In den kommenden Wochen sollen laut LeMonde zwar neue Ankunftszentren eröffnet werden. Bis auf Räumungen wurden bisher aber kaum Ankündigungen wie versprochen umgesetzt. Das Handeln der Behörden und Polizei hat auch Utopia56 dazu veranlasst, ab Ende diesen Monats seine Aktivitäten im Camp bei Porte de La Chapelle einzustellen.
Utopia sorgt auch dafür, dass einige Familien und verwundbare Gruppen, etwa unbegleitete Minderjährige, nicht in den Straßen von Paris schlafen müssen. PRSG hat uns bereits informiert, dass sie daher 30 der Decken an Utopia weitergegeben haben. Alle Decken wollen sie derzeit noch nicht rausgeben, “weil sie im Winter Leben retten könnten”, wie Heather sagte. Die Decken sind nämlich etwas dicker als die, die sie vorwiegend bekommen. Gerade in Kombination mit einem Schlafsack kann so noch einmal mehr Wärme gegeben werden.
Solange es die Temperaturen zulassen, werden weiterhin dünnere Decken verteilt. Es handelt sich hierbei um Flugzeugdecken einer Fluggesellschaft, dazu gibt es Packdecken – nicht sonderlich komfortabel, aber besser als der blanke Boden oder ein Stück Karton. Von diesen Bündeln haben wir abends noch mehr als 50 vorbereitet und zu Freiwilligen in St. Denis gebracht, wo etwa 100-150 Menschen ausharren. Anschließend sind wir noch an mehreren Plätzen vorbeigefahren, an denen sich ebenfalls Gruppen aufhalten – 32 kennt PRSG insgesamt und versucht, sie zu versorgen. In Jaures etwa haben wir eine kleine Gruppe passiert, die auf einer Verkehrsinsel übernachtet hat. Sie hatten alle noch Decken von den vorherigen Verteilungen, sodass wir für sie leider nichts weiter tun konnten. Unsere Freunde in Paris geben weiter ihr Bestes, um die Menschen zu unterstützen.
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