Langres: 570 Kilometer bis London – Calais Teil 6

Kühlschranke, Herdplatten, Mikrowellen, Tische: der Aufenthaltsraum in Langres.
Kühlschranke, Herdplatten, Mikrowellen, Tische: der Aufenthaltsraum in Langres.

Gestern sind wir abends noch in Langres in einem CAO gewesen, um die restlichen Spenden abzugeben. Etwa 45 Menschen leben dort in einem ehemaligen Krankenhaus. Unten gibt es zwei große Küchen, die Zimmer durften wir nicht sehen – das war die Hausordnung. Die Menschen sagten uns aber, dass die Hygene dort in Ordnung sind. Sie haben uns außerdem zum Essen eingeladen und mit uns noch eine nächtliche Wanderung durch Langres gemacht, um uns ihre neue Heimat zu zeigen. Es war erstaunlich, wie viel sie über den Ort bereits wussten. Sie haben ihn auch schon lieben gelernt, mögen die Aussicht und die alten Häuser, die teilweise fast 400 Jahre alt sind. Am Wall sind auch immer wieder Karten angebracht, die Entfernungen zu anderen Städten zeigen. 570 Kilometer sind es von Langres bis London – das Ziel vieler Menschen.

Ein Stadtrundgang bei Nacht.
Ein Stadtrundgang bei Nacht.

Einige haben sich inzwischen damit eingerichtet, dass sie ihr neues Leben in Frankreich beginnen werden. Ein Bewohner, mit dem wir gesprochen haben, darf auch bald in eine eigene Wohnung. Das größte Problem ist neben der Sozialhilfe von 210€ im Monat, von der neben dem Essen auch Klamotten, Handy-Guthaben oder Essen gekauft werden müssen, auch hier die Sprachbarriere. Mit einmal zwei Stunden Sprachkurs in der Woche kommen sie nicht weit, zumal der Unterricht nur auf Französisch stattfindet. Aber sie sagen, dass die Bewohner immerhin nicht rassistisch wären und man sich grüßt. Gespräche seien zwar noch nicht möglich, aber wenn die Sprachkenntnisse steigen, sollte auch das funktionieren. Die Zufriedenheit hier wirkte auf uns deutlich höher als noch zuvor in Straßburg.

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Das Krankenhaus für Geflüchtete.
Das Krankenhaus für Geflüchtete.

Im Krankenhaus haben wir einen Flüchtenden besucht, der eine Infektion am Fuß hat. Der 20-Jährige kam kurz vor der Räumung des Dschungels nach Calais und wird nun hier behandelt. Auch andere, die vor allem Probleme mit den Füßen haben, finden in der Einrichtung zu bestimmten Zeiten Hilfe.

Bei der Patrouille haben wir rund 20 Menschen rund um den Bahnhof getroffen, einige mit Essen, Mützen, Handschuhen und Schals versorgt. Einige sind auch neu angekommen, sechs unbegleitete Minderjährige wurden allerdings von der Polizei aufgehalten und müssen die Nacht – soweit wir wissen – im Gefängnis verbringen. Immerhin durften wir sie vorher noch mit dem, was wir dabei hatten, ausstatten.

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