Das ist Christine von nouranour!

Christine leitet die Nähkurse gemeinsam mit Kordula. Sie lebt mit Mann und Mops-Beagle-Mix-Hund in Witten. Seit 25 Jahren leben sie an der Ruhr. Christine ist eingesegnete Diakonisse, ein bisschen auch inkognito, denn für sie steht dabei weniger eine christliche Einrichtung, als viel mehr eine innere Haltung im Vordergrund. In der Projektfabrik hat Christine zunächst einen offenen Nähkurs für geflüchtete Frauen geleitet. Ihre und Kordulas Gruppe sind dann zusammengelegt worden. Momentan findet der gemeinsame Kurs einmal in der Woche statt. Nähen ist für Christine ein langjähriges Hobby. Sie hat das noch in der Schule gelernt, in der Hauswirtschaftsschule. Mit der ersten eigenen Nähmaschine, erzählt sie, ging`s dann richtig los. Christine ist sehr kreativ und lernt gerne – vieles autodidaktisch – „learning by doing“.

Sie ist seit Langem begeistert vom Konzept des Upcyclings. Unikate statt Massenproduktion. Rsourcenschonend kreativ sein und Kleidung transformieren. Wenn es mal nichts wird, dann macht es auch nichts. Deshalb eignet sich das Konzept auch wunderbar für Nähanfängerinnen, die sich sonst nicht so trauen. Es braucht allerdings etwas Vorstellungsvermögen und Ideenreichtum, um sich neue Formen für alte Dinge auszudenken. Im Tun ergeben sich die Dinge oft und man kommt auf neue Ideen. Einmal im Jahr unterstützt sie damit den Weihnachtsbasar der diakonischen Gemeinschaft im evangelischen Krankenhaus Witten.

Bei nouranour tritt durch das Tun auch die Sprache zunächst in den Hintergrund,erzählt Christine. Vor allem für geflüchtete Frauen sei das wichtig gewesen. Gemeinsam etwas Neues schaffen hat Vorrang. Ersteinmal Beziehung aufbauen, erstmal ankommen und sich gemeinsam wohlfühlen. Du bist hier willkommen und es ist schön, dass du da bist und das du du bist. Christine hat eine herzliche, offene Art, die einen unaufgeregt ermutigt sich einzubringen und weiter nachzufragen. Bei nouranour erschafft Christine einen geschützten Raum, der ein vorsichtiges Gucken, ein langsames Ankommen ermöglicht. Die Frage ist, möchtest du mitgestalten und wenn ja, wie möchtest du mitgestalten?

Der Raum ist dabei ein wichtiger Faktor, er sollte den Frauen vertraut sein, ihnen Schutz und Rahmung bieten. Es wäre schön, könnten die Frauen einfach mal vorbeischauen, wenn sie gerade Zeit und Lust hätten, zum Nähen oder einfach nur um Zeit zusammen zu verbringen. Ein Begegnungsort, ein Näh(e)-Cafe, das wäre wunderbar, findet Christine. Alleine bekommt sie das nicht hin, aber es tun sich bei nouranour ja gerade auch verschiedene Menschen zusammen, die diesen Ort erschaffen wollen. Irgendwie ist alles einfach so gekommen und jetzt passiert richtig was. „Gottes Wege sind manchmal sehr, sehr „ crazy“, hält Christine fest.

Es wäre schön, wenn nouranour in Zukunft mehr Frauen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund einen Ort des Zusammenkommen und des gegenseitigen Lernens ermöglicht. Einen Ort, an dem kreativ gearbeitet werden kann und jede Frau sich mit ihrem Potential zu Hause fühlt. Christine würde gerne weiter tätig sein und viel mehr Frauen helfen, ihr Potential zu entfalten. Kann man das jedem/r beibringen, das Nähen? Christine lacht und sagt: „ich habe sehr viel Geduld“ – die nötige Hingabe hat sie auch.

Vielen Dank für dein Engagement und deine Hingabe!

Foto: Melannie Alexandra Hoessel


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