Unsere ersten Eindrücke aus Griechenland haben wir bereits vor Ort mit euch geteilt, nun sind wir wieder nach Deutschland zurückgekehrt.
Für viele Opfer der Waldbrände, die vor allem in Rafina und Mati großen Schaden angerichtet haben, werden sich die Folgen noch über Jahre erstrecken. Offiziell dürfen sie erst ab dem 15. September damit beginnen, die Schäden zu beseitigen. Wann ihr zuhause wieder bewohnbar sein wird oder sie die Kaserne verlassen können, haben wir einige Betroffene gefragt. Achselzucken war die stumme Antwort. Niemand kann hier wirklich sagen, wie es weitergehen wird. Schwierig wird dann auch werden, den ersten Schritt zu unternehmen. Denn wo nun angefangen werden soll, weiß auch niemand so recht.
Auch wenn Hilfe erforderlich ist, ist sie doch nicht immer möglich. Ein neues Haus kann weder von staatlicher Seite komplett finanziert werden, noch von Freiwilligen. Eine Bleibe – und damit sind mehr als ein 25 Quadratmeter großes Zimmer gemeint – benötigen die Menschen in der Region dennoch. Nur langsam finden Sie neue Wohnungen. Oft auch, weil die Mieten im Athener Speckgürtel für sie inzwischen unerschwinglich sind. Einige Familien haben sich überwiegend selbst versorgt, mit Tieren und Pflanzen im Garten. Für sie ist es noch schwieriger, sich ihre Existenz neu aufzubauen.
Gerade das Tiefutter, das wir mitgebracht haben, ist deshalb eine finanzielle Entlastung für die Betroffenen gewesen. Mit dem Gartenwerkzeug können nun auch erste Arbeiten durchgeführt werden. Im Lager haben wir weitergeholfen, Klamotten zu sortieren, damit sie nun wieder schneller ausgegeben werden können. Durch unser Netzwerk in der Hilfe für Menschen auf der Flucht, war es uns zudem möglich, Synergieeffekte zu schaffen und Freiwillige in der Ort in Kontakt zu bringen. So konnten wir eine afghanische Familie in Athen mit Kleidung ausstatten und den Kindern zum Geburtstag ein paar Spielzeuge bringen sowie Decken und Schlafsäcke für Obdachlose in Athen abgeben. Dabei haben wir auch versucht, die beiden Kinder in der Schule anzumelden. Das scheiterte allerdings daran, dass die Schulen in der Ferienzeit nur donnerstags geöffnet haben und wir an diesem Tag bereits wieder abgereist sind. Gleichzeitig haben wir dafür über 30 Pakete Windeln abgeholt, die nun in Rafina und Umgebung verwendet werden.
Dimitrios, Initiator dieser Hilfsfahrt und Freiwilliger bei Lohmar Hilft, nutzte die verbliebenen Spendengelder, um eine von den Bränden besonders betroffene Familie bereits mit ersten Möbeln auszustatten. Mit Schreibtisch und -stuhl, Rucksäcken und Schreibsachen etwa sollen die Kinder nun zum Schulbeginn vernünftig zuhause lernen können. Auch wenn es uns nicht möglich ist, die Häuser wiederaufzubauen oder sie vollständig auszustatten, war unsere Unterstützung durchweg gerne gesehen. Ideen, wie ein zukünftiges Engagement in der Region aussehen könnte, gibt es viele. Wir werden abwägen, was im Rahmen unserer Aktivitäten möglich ist.
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