In unseren Berichten über unsere Arbeit und zu der aktuellen Lage in Paris haben wir zuletzt schon darauf hingewiesen, dass sich die Freiwilligen in Frankreich langsam auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Umso mehr freut es uns, dass wir über den Bremer Senat 500 Decken gespendet bekommen.
Seit der Evakuierung von Porte de la Chapelle in Paris hat die Polizei verhindert, dass erneut Menschen vor dem Camp (bekannt als “Bubble” oder “Blase”) schlafen oder gar wieder Zelte aufschlagen. Langfristige Lösungen haben die lokalen Behörden und die französische Regierung allerdings noch nicht parat: Eine temporäre Zeltunterkunft etwa, die auf einem Universitätsgelände errichtet wurde, wird bald schon wieder schließen. Wenn die Sommerferien in Paris beendet sind und der Unterricht weitergeht, wird das Quartier wieder geschlossen. Wo die 500 Menschen, die derzeit dort untergebracht sind, dann hin sollen, steht noch nicht fest – wahrscheinlich werden sie wieder zurück auf die Straße geschickt.
Wie wir vom Paris Refugee Ground Support (PRGS) und den Menschen, die noch auf der Straße schlafen, erfahren haben, bilden sich an anderen Orten wieder kleine Straßencamps. Allein in St. Denis halten sich wieder etwa 350 Menschen auf. Auch unweit von Porte de la Chapelle und in anderen Teilen der Stadt entstehen wieder ähnliche Situationen wie zuvor vor der “Blase”. Wir planen, PRGS auch über den Herbst- und Winter zu unterstützen. Neben dem Transport von Hilfsgütern werden auch wieder helfende Hände gebraucht. Glücklicherweise haben die Freiwilligen inzwischen einen neuen Lagerplatz für die Spenden gefunden und auch Danika, eine weitere Freiwillige, richtet derzeit einen Raum ein. Unser Blick aus Bremen schweift zusätzlich in Richtung Calais in Dünkirchen, wo die Lage ähnlich schlecht ist. Hier sind derzeit mehr Freiwillige und Organisationen präsent und Strukturen vorhanden. In Paris fällt es aufgrund des Platzmangels deutlich schwieriger, eine permanente Infrastruktur aufzubauen.
Umso mehr freut es uns, dass wir auch aus Bremen weiter Unterstützung erhalten. Über Recai Aytas und den Bremer Rat für Integration haben wir vom Bremer Senat 500 Decken, Bettbezüge sowie Handtücher gespendet bekommen, die wir so schnell wie möglich nach Frankreich bringen werden. “Ein ganz Großes Dankeschön an die die Sozialsenatorin Anja Stahmann und die Staatsrätin für Bundes- und Europaangelegenheiten Ulrike Hiller für die Bereitstellung der 500 Decken, der Bettwäsche und der großen Anzahl an Handtüchern für Geflüchtete. Der Bremer Rat möchte auch diesen Herbst Geflüchtete in Unterbringungen im Ausland besuchen und unterstützen”, sagt Recai Aytas. Dem Dank können wir uns nur anschließen und freuen uns, dass wir den Menschen in der kalten Zeit neben Solidarität auch etwas Wärme geben können.
Für unseren Transport brauchen wir auch eure Unterstützung. Unser Griechenland-Einsatz dauert noch bis Ende September an und bis dahin ist auch unser Van Ernie in Larissa. Daher haben wir im Moment keine Möglichkeit, die Decken kostengünstig zu transportieren. Ein Mietauto würde selbst für einen kurzen Zeitraum mindestens etwa 200 Euro plus Sprit kosten.
Deshalb suchen wir im Moment Freiwillige, die mit uns nach Calais oder Paris fahren oder uns einen Transporter zur Verfügung stellen, um die Spenden nach Frankreich zu bringen. Bei der Menge an Gütern wäre auch ein kostengünstiger Transport über eine Spedition möglich. Wenn ihr also jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennen könnte…. oder Ideen habt, schreibt uns gerne per E-Mail an info@signalofsolidarity.de oder eine Nachricht bei Facebook. Auch Winterkleidung, Hosen, Zelte, Isomatten und Schlafsäcke nehmen wir noch gerne entgegen, um die Menschen zu unterstützen.
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